interview - ateliergespäch zwischen alwine pompe und anne benvente

 30.Nov. 2024

 Ins Deutsche übersetzt durch Google

Anne Benvente:

Alwine, es ist so schön, in deinem Atelier zu sein. Du hast dich vor sechs Monaten hier in der Nähe von Eisenach niedergelassen, mitten auf den historischen Pilgerwegen. Das muss eine besondere Inspiration für deine Arbeit sein.

Alwine Pompe:

Ja, absolut! Diese Umgebung hier auf dem Hütschhof ist für mich ein Segen. Die Pilgerwege – der Jakobsweg und der Lutherweg 1521 – führen praktisch direkt an meinem Atelier vorbei. Dazu kommt noch die historische Handelsstraße, die Via Regia, die durch die Region verläuft. All diese Wege sind voller Geschichte und Begegnungen. Man spürt hier förmlich die Spuren, die unzählige Reisende, Pilger und Händler hinterlassen haben. Das inspiriert mich, vor allem für meine kommende Ausstellung „Hoffnungszeichen“, die ja auch das Thema „Wegweiser“ in sich trägt.

Anne Benvente:

Deine kommende Ausstellung heißt weiterhin „Hoffnungszeichen – Symbolographie als Wegweiser“. Kannst du mir etwas über das Konzept dahinter erzählen?

Alwine Pompe:

Der Titel fasst gut zusammen, was ich in meinen Werken vermitteln möchte. Symbolographie bedeutet für mich, dass Symbole, Piktogramme und Icons mehr sind als einfache Zeichen – sie sind wie Wegweiser, die uns Orientierung geben. Christliche Symbole wie das Kreuz, der Fisch oder die Taube haben eine tiefere Bedeutung, sie zeigen uns den Weg zu Gott und zu uns selbst. Diese Symbole begleiten die Menschen seit über 2000 Jahren, und ich möchte sie in einer modernen Form neu erlebbar machen.

Anne Benvente:

Besonders spannend ist, dass du diese Ausstellung hier in Eisenach, einer geschichtsträchtigen Stadt, machst. Die St. Nikolai Kirche als Ausstellungsort verbindet deine Kunst direkt mit der Historie des Ortes. Wie kam es dazu, dass du diesen Platz gewählt hast?

Alwine Pompe:

Die St. Nikolai Kirche ist ein wunderbarer Ort für diese Ausstellung, gerade weil sie so viel Geschichte in sich trägt. Eisenach hat eine tiefe Verbindung zum Christentum – mit der Wartburg, Luther, und natürlich auch Johann Sebastian Bach. Es ist ein Ort, an dem Menschen durch die Jahrhunderte hindurch immer wieder nach Orientierung, Glauben und Hoffnung gesucht haben. Die Kirche als spiritueller und historischer Raum verleiht meinen Werken noch einmal eine besondere Tiefe. Es ist ein Platz, an dem die Menschen wirklich innehalten und nachdenken können.

Anne Benvente:

Und du bist ganz in der Nähe dieser geschichtsträchtigen Stadt, direkt an bedeutenden Wegen. Was bedeutet es für dich, dass dein Atelier hier an einem Pilgerweg und in der Nähe der Via Regia liegt?

 

Alwine Pompe:

Es ist fast so, als ob die Vergangenheit und Gegenwart sich hier treffen. Pilgerwege wie der Jakobsweg und der Lutherweg haben seit Jahrhunderten Menschen miteinander verbunden. Diese Wege stehen für eine Reise – eine Reise zu sich selbst, zu Gott, zur Gemeinschaft. Und die Via Regia, die alte Handelsstraße, erinnert daran, dass auch der Austausch zwischen Menschen, Regionen und Kulturen immer eine Rolle spielte. Diese Verbindung von spiritueller und wirtschaftlicher Reise ist auch heute noch wichtig. Meine Ausstellung soll nicht nur den Glauben stärken, sondern auch die Zusammenarbeit und den Austausch in der Region fördern.

Anne Benvente:

Glaubst du, dass deine Ausstellung auch den regionalen Tourismus unterstützen könnte? Gerade in einem so geschichtsträchtigen Gebiet wie dem Wartburgkreis könnte Kunst doch ein besonderer Anziehungspunkt sein.

Alwine Pompe:

Das hoffe ich sehr! Kunst und Kultur haben immer das Potenzial, Menschen anzuziehen und eine Region lebendiger zu machen. Besonders hier, wo so viele Pilger und Touristen auf den Spuren Luthers oder des Jakobswegs unterwegs sind. Meine Ausstellung „Hoffnungszeichen“ könnte dazu beitragen, dass Besucher sich intensiver mit der Region auseinandersetzen. Ich sehe die Kunst als Brücke – sie verbindet Menschen, Ideen und Orte. Vielleicht finden sich sogar regionale Händler und Unternehmen, die die Ausstellung unterstützen möchten. Schließlich kann ein starkes kulturelles Angebot den Tourismus in der Region fördern und gleichzeitig die regionale Wirtschaft stärken.

Anne Benvente:

Das klingt nach einer wunderbaren Möglichkeit, Kunst, Glauben und die Gemeinschaft vor Ort zu vereinen. Denkst du, dass deine Werke durch diesen Bezug zur Region noch mehr an Bedeutung gewinnen?

Alwine Pompe:

Auf jeden Fall. Es ist ein großer Unterschied, ob man Kunst in einem neutralen, abstrakten Raum ausstellt oder in einem Ort voller Geschichte und Spiritualität. Die Menschen hier kennen die Bedeutung dieser Wege, dieser Orte. Meine Symbole sprechen dadurch auf einer tieferen Ebene zu ihnen. Und es ist nicht nur für Gläubige, sondern auch für Menschen, die auf der Suche nach Orientierung und Hoffnung sind. Die Ausstellung will allen Menschen Wegweiser sein – egal, ob sie gläubig sind oder nicht.

Anne Benvente:

Es ist schön zu hören, wie sehr du mit der Region verwoben bist und dass du nicht nur an Kunst im traditionellen Sinne denkst, sondern auch an das Potenzial, das sie für den Tourismus und die Gemeinschaft hat. Gibt es schon konkrete Pläne, wie du regionale Partner oder Händler mit einbeziehen möchtest?

Alwine Pompe:

Ich bin gerade dabei, Gespräche mit lokalen Unternehmen und Institutionen zu führen. Die Unterstützung aus der Region ist für mich sehr wichtig, denn diese Ausstellung soll ein Gemeinschaftsprojekt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass lokale Händler oder Geschäfte ihre Produkte parallel zur Ausstellung präsentieren oder spezielle Angebote für Besucher machen. Es geht darum, ein gemeinsames Erlebnis zu schaffen, das den Geist der Region widerspiegelt – historisch, spirituell und wirtschaftlich.

Anne Benvente:

Das klingt nach einem großartigen Ansatz. Deine Ausstellung hat das Potenzial, nicht nur Kunstliebhaber, sondern auch Pilger, Touristen und Einheimische zusammenzubringen. Danke für das inspirierende Gespräch, Alwine! Ich bin sicher, dass „Hoffnungszeichen – Symbolographie als Wegweiser“ ein wichtiger Beitrag für die Region und die Menschen sein wird.

Alwine Pompe:

Vielen Dank! Es freut mich, dass du hier warst, und ich freue mich sehr auf die Ausstellung. Ich hoffe, sie wird ein Zeichen der Hoffnung für viele Menschen, die hierherkommen.